PRESSE- u. INFORMATIONSDIENST des Bayerischen Philologenverbandes Nr. 48 vom 16.12.2005 Chaos zum Studienbeginn befürchtet bpv mahnt bessere Vorbereitung auf Bachelor- und Master-Studiengänge an Der Bayerische Philologenverband befürchtet chaotische Zustände an Bayerns Universitäten durch die Umstellung auf Bachelor- und Masterabschlüsse: „Unsere Abiturienten sind auf die fundamentalen Veränderungen nicht vorbereitet“, warnte Werner Honal, Vorsitzender der verbandseigenen „Stiftung Gymnasium, Studium und Beruf“. „Der Systemwechsel wird bisher nur unzureichend an Schule und Wirtschaft vermittelt.“ Doch dafür sei es bereits „höchste Zeit“, so Honal am Rande des Nürnberger Bildungskongresses, der gestern Abend zuende ging. Von 1860 bayerischen Studienangeboten sind schon heute 187 auf den Bachelor- und 235 auf den Masterabschluss umgestellt. „Tendenz steigend", meint dazu auch Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU), denn im kommenden Jahr erfolgt die Ausweitung auf Kern- und Massenfächer. Studiengänge mit Diplom oder Magister, in denen viele Eltern Erfahrungen haben, werden dann ganz eingestellt. Bis 2010 soll der Reformprozess abgeschlossen sein. „Doch an vielen Gymnasien wird immer noch auf ein Studium vorbereitet, dass
es dann gar nicht mehr gibt“, fürchtet Stiftungsvorsitzender Honal, da
flächendeckende Weiterbildungsmaßnahmen für die Lehrkräfte bisher nicht
angeboten werden. „Kaum einem Abiturienten ist klar, dass im neuen System jede
Leistung bereits fürs Examen zählt.“ Wer also weiterhin mit einer orientierenden
Startphase und ‚Scheinen’ zur späteren Examenszulassung rechne, werde böse
Überraschungen erleben, so Honal. Auch der neue Bachelorabschluss nach sechs Semestern werde noch zu selten von der deutschen Wirtschaft nachgefragt, kritisierte Honal. „Dabei wird er die Personalentwicklung in Betrieben grundlegend ändern.“ Es dürfe nicht darauf gewartet werden, dass sich Bachelor-Absolventen, deren Noten oder Geld für eine Master-Weiterbildung nicht ausreichten, selbst einen Beschäftigungsmarkt aufbauen müssten. Leider sei jedoch bei Kollegstufenschülern ein zunehmendes Desinteresse an der Studien- und Berufsplanung zu beobachten. Deshalb fordert Honal die Einführung eines verpflichtenden Grundkurses ab 2006, in dem das Vorgehen bei der Berufs- und Studienwahl systematisch gelehrt und benotet werden kann. „Es gibt dazu bereits einen erfolgreichen Modellversuch namens ‚Beruf und Studium (BuS)’ aus dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). Seine flächendeckende Einführung käme sowohl den Schülern als auch der Wirtschaft entgegen.“ Dieser Schritt müsste von folgenden Maßnahmen flankiert werden:
Die detaillierten Tagungsergebnisse der Stiftung „Gymnasium, Studium und Beruf“ können unter http://www.bama-bayern.de abgerufen werden.
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