Aus dem Tätigkeitsbericht 2003 der neun
staatlichen Schulberatungsstellen Bayerns:
Werner
Honal, Dr. Franz Knoll
Schullaufbahnberatung hilft zu einer fähigkeitsbezogenen schulischen
Bildung und Förderung
1.
Aufgabenbeschreibung
Die Schullaufbahnberatung ist ein zentraler Teil der vier
Aufgabenbereiche der Schulberatung in Bayern, zu der Beratungslehrkräfte,
Schulpsychologen/innen und die neun zentralen Schulberatungsstellen gehören.
Dabei dient die Schullaufbahnberatung
-
der individuellen Beratung
hinsichtlich der Wahl der Schullaufbahn
-
der allgemeinen Information über das
schulische Bildungsangebot, besonders
-
in Fragen der Durchlässigkeit
zwischen den Schularten und innerhalb der verschiedenen Ausbildungsrichtungen
einer Schulart,
-
bei der Wahl von Fächern - von
Kursen,
-
bei der Entscheidung über
anzustrebende schulische Abschlüsse
-
bei der Diagnose besonderer
Begabungen
-
der beruflichen Orientierung
-
der studienvorbereitenden Beratung.
Diese wichtige Dienstleistung hilft den Schülern, ihr in der Bayerischen
Verfassung verankertes Recht zu realisieren, auf eine ihren erkennbaren
Fähigkeiten und ihrer inneren Berufung entsprechenden schulischen Bildung und
Förderung. Sie kann auch von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Anspruch
genommen werden, die eine schulische Ausbildung in Bayern erstmals oder erneut
beginnen wollen.
Schullaufbahnberatung hat viele Facetten. Die in diesem Kapitel folgende
Darstellung soll die enorme Bandbreite dieses Dienstes sichtbar machen.
2.
Telefonische Schullaufbahn- und Bildungswegberatung (in schwierigen
Fällen) durch den Leiter der staatlichen Schulberatungsstelle
Im Schuljahr 2001/02 erfolgten z.B. in Oberbayern-Ost 854 dokumentierte
telefonische Schullaufbahnberatungen durch den Leiter der staatlichen Schulberatungsstelle
Dies liegt nicht unerheblich daran, dass jeder Leiter einer staatlichen
Schulberatungsstelle besonders verantwortlich ist für die
schulartübergreifenden Fragen und die Durchlässigkeit im bayerischen
Schulwesen. Die umfangreiche telefonische
Inanspruchnahme ist einerseits ein Qualitätsmerkmal der Schulberatung in
Bayern, die über gut erreichbare, regelmäßig besetzte zentralen Stellen auf
Bezirksebene verfügt. Andererseits ist
die große Nachfrage auch eine Herausforderung für die Weiterentwicklung
der Beratung an den Schulen, bei denen Beratungsfachkräfte diesen Service
zurzeit kaum leisten.
Die telefonische Beratung erfolgt meist nach folgendem Ablauf und
Muster:
a) Schilderung des Problems
b) Herausfinden von Stärken und
Schwächen aus Sicht der Ratsuchenden
c) Darstellung der schulrechtlichen
Aspekte
d Darstellung der unterschiedlichen
Alternativen
e) Gemeinsame Bewertung der
Alternativen bezüglich Stärken und Schwä-
chen, zeitlichem Aspekt, örtlichen
Gegebenheiten, etc.
Neben den alltäglichen Schullaufbahn- und
Schulrechtsfragen sollen hier einige Schwerpunkte detailliert genannt werden,
um damit ein authentisches Bild des Beratungsalltags an einer zentralen
Schulberatungsstelle zu zeichnen:
·
Unterstützung und Beratung von
Schulleitern, Lehrkräften, Beratungslehrkräften und Schulpsychologen bei
schwierigen Schullaufbahnfragen und schulrechtlichen Aspekten
·
Wechsel aus anderen Bundesländern
nach Bayern:
- Nordrhein-Westfalen 9. Klasse
- Niedersachsen Orientierungsstufe 8. Klasse
- Gesamtschule Bremen 8. Klasse
- Kassel Aufnahme in 5. Klasse
- Hessen Gesamtschule 6. Klasse
·
Wechsel aus Bayern ins Ausland für
mehrere Jahre
- Was ist zu tun bei Rückkehr nach Bayern?
- Aufenthalt in Kanada, Großbritannien
·
Wechsel aus dem Ausland nach Bayern
- Südafrika College - Kolumbien
(8.Jahrgangsstufe) - USA High School
- Vietnam (7. Jahrgangsstufe) – Russland –
Türkei - Chile – Griechenland
– Litauen – Venezuela – Italien – Korea
·
Übertrittsberatung:
- Probeunterricht am Gymnasium und Realschule
nicht bestanden
- Vergleich Anspruch Realschule, Gymnasium,
Mittlere-Reife-Klassen
- Wechsel aus 5. Klasse Hauptschule in
Realschule, Gymnasium
·
Schullaufbahnfragen bei
- L-R-S, Legasthenie
- schwere psychische Probleme, 10
Jahrgangsstufe Gymnasium
- Jugenddepressionen 12. Jahrgangsstufe
Gymnasium
- Legasthenie und ADS
- psychische Probleme bei ADS
- Verhaltensstörungen
- Verbrennungsunfall mit langem
Krankenhausaufenthalt
·
Internate/Tagesheimschulen/Ganztagesschulen
·
Erwerb von Hochschulreife (Fachhoch-, fachgebundene, allgemeine Hochschulreife)
- FOS/BOS,
Kolleg
- Fernstudium,
Begabtenabitur
- von
Fachhochschulreife zur allgem. Hochschulreife
·
Hauptschule
- Mittlere-Reife-Klassen
- Wechsel Gymnasium zur M 10
- Erwerb des erfolgreichen Hauptschulabschlusses
- qualifizierender Hauptschulabschluss
- freiwilliger Besuch der Hauptschule
·
Privatschulen
- Wechsel
aus staatlich genehmigten Schulen in staatliche und staatlich anerkannte Schulen
- Waldorfschule
- Montessorischule
- staatlich genehmigte Gymnasien
·
Wechsel an Förderschule
- aus 2. Klasse
- aus Hauptschule nach
dreimaligem Wiederholen der 6. Jahrgangsstufe
·
Realschule
- Sprengel – Einzugsbereich
- Ablehnung der Aufnahme
·
Gymnasium
- Wiederholungsverbot Art. 53 Abs. BayEUG
- schulischer Ausschluss bei nicht bestandener
10. Klasse
- mittlerer Schulabschluss nach Problemen in 5.
Klasse
·
Schullaufbahnmöglichkeiten
- nach Androhung der Entlassung 7. Klasse
- Unterrichtsausschluss 6. Jahrgangsstufe
- Kollegstufe 13. Jahrgangsstufe keine Zulassung
- Übergangs- und Anschlussklassen
- Androhung der Entlassung 7. Klasse
- Ausschluss vom Unterricht (Wirtschaftsschule)
·
Hochbegabung
- Leistungsprobleme (bereits Versagen in
Realschule, Wirtschaftsschule)
- Leistungsprobleme 3. Klasse
- Leistungsprobleme 6. Klasse Gymnasium
- Überspringen in der Grundschule
·
Junge Erwachsene, Erwachsene
- nachträglicher Erweb der mittleren Reife
(39-jährige Frau, 31-jähriger Arbeitsloser)
-
Hochschulreife (40-jähriger Arbeitsloser)
-
Nachträglicher Erwerb des erfolgreichen
Hauptschulabschlusses und des qualifizierenden Hauptschulabschlusses
3.
Schullaufbahn- und Bildungsberatung der zentralen Beratungslehrkräfte
(BL) und Schulpsychologen/innen (Spsy) an der staatlichen Schulberatungsstelle
Die Abb. 1 zeigt bei den sechs Beratungsfeldern
-
Schullaufbahnberatung (SLB)
-
Kooperation mit Fachdiensten und
Schullaufbahnberatung (KoSLB)
-
Pädagogisch–psychologische Beratung (PäPsy)
-
Beratung von Lehrern und Schule (BvS)
-
Beratung bei Ausländern (Aus) und
-
Bildungsberatung (BB) bei den Berufschülern
deutliche Aufgabenschwerpunkte: Schullaufbahnberatung (71%) bei den
Beratungslehrkräften und pädagogisch-psychologische Beratung (90%) bei den
Schulpsychologen, die damit die pädagogische Arbeit der Schulen mit den
Methoden der Psychologie unterstützen. Da die Ratsuchenden von sich aus ihr
Beratungsproblem nicht vorher den Beratungsfeldern und die Zuständigkeiten
klären können und sich im Laufe der Beratung Schwerpunktverlagerungen ergeben
können, werden Fälle der pädagogisch–psychologische Beratung (7%) beim
Beratungslehrer, Fälle der
Schullaufbahnberatung (9%) bei den Schulpsychologen bearbeitet. Die
Schulpsychologen sind zur Zeit, je nach personellen Ressourcen im Zuständigkeitsbereich,
mit Aufträgen zur Begutachtung von Legasthenie nahezu blockiert (101 von 152
Beratungsanlässe aus PäPsy).und stehen damit für andere wichtige
Beratungsbereiche kaum mehr zur Verfügung.
Bei Schulpsychologen in der Region gehören, stärker als in der zentralen
Stelle, Beratungsanlässe zur Schullaufbahnberatung mit 24% zum Alltag, wie die
folgende Abbildung zeigt:
a Schullaufbahnberatung (SLB)
b Lern- u. Leistungsprobleme incl.
LRS
c Verhaltensauffälligkeiten
d Familienprobleme
e Sonstiges
Beratungslehrkräfte an den zentralen Schulberatungsstellen bearbeiteten
folgende ausführliche Einzelfälle im Berichtsjahr (in abfallender Folge;
Abkürzungen vgl. unten):
a Einschulung, Aufnahme in die Schule
(nicht nur in Eingangsklasse)
b Versetzung und Wiederholung
c Wechsel von/zur Förderschule/Wahl und
Wechsel der Ausbildungsrichtung
d Übertritt an/von Wirtschaftsschule/
Realschule /Gymnasium (Wechsel der Schulart)
e Übertritt an/von M-Klassen bei Berufsschulen: Beratung
während der Probezeit
f Beratung zur Hochbegabung
g Quali und andere Abschlüsse; bei Berufsschulen: MBS, Quabi
h sonstige
Schullaufbahnfragen (incl.
schulrechtlicher Fragen),
k Berufswahlvorbereitung,
Wechsel in das Berufsleben
m Lern- u. Leistungsstörungen (z.B.
LRS, Sprachstörungen, Dyskalkulie)
n erzieherische und soziale Probleme (incl.
Verhaltensauffälligkeiten)
s besondere Probleme ausländischer Schüler
x schulische Weiterbildung (z.B. BOS, FOS)
4.
Schullaufbahnberatung durch Beratungslehrkräfte
Erstmals stehen in Bayern, ermöglicht durch den Einsatz einer Datenbank
mit elektronischem Erhebungsblatt, Tätigkeitsbericht in einer so hohen Anzahl
(759 in allen Teilen ausgefüllt, Stand 1. März 2003) zur Verfügung, dass auch
für Schularten von kleinerer Anzahl, die bisher auf Bezirksebene nicht
besonders gut auswertbar waren. wie z.B. die Wirtschaftsschulen, statistische
Aussagen möglich sind.
In einem ersten Durchgang wird dargestellt, welchen unterschiedlichen
Rang innerhalb der verschiedenen Aufgabenfelder die Schullaufbahnberatung bei
den Beratungslehrkräften in Bayern hat. Dabei zeigen sich auch erhebliche
Unterschiede zwischen den Schularten. Obwohl z.B. die Wirtschaftsschule eine Berufsfachschule
ist, gleicht deren Profil der verschiedenen Falltypen eher der Realschule als
den Berufsfachschulen. Solche unterschiedlichen Profile haben auch Konsequenzen
für eine bedarfsorientierte Fortbildung der Beratungsfachkräfte. Die Falltypen
wurden dabei nach folgender Gliederung gebündelt:
Zum Falltyp Schullaufbahnberatung (SLB) wurden gezählt:
a Einschulung, Aufnahme in die Schule (nicht
nur in Eingangsklasse)
b Versetzung und
Wiederholung
c Wechsel von/zur
Förderschule/Wahl und Wechsel der Ausbildungsrichtung
d Übertritt an/von Wirtschaftsschule/
Realschule /Gymnasium ( Wechsel der Schulart
e Übertritt an/von
M-Klassen bei Berufsschulen: Beratung während der Probezeit
f Beratung zur
Hochbegabung
g Quali und andere
Abschlüsse bei Berufsschulen: MBS, Quabi
h sonstige Schullaufbahnfragen (incl. schulrechtlicher
Fragen),
i Beratung
zu P-Klassen
j Abschluss
der eigenen Schulart, Kurswahl
Zum Falltyp Kooperative Schullaufbahnberatung (KoSLB) v.a. mit der Berufs- und Studienberatung wurden
gezählt:
k Berufswahlvorbereitung, Wechsel in das Berufsleben
l Studienwahlvorbereitung
Zum Falltyp Pädagogisch– psychologische Beratung (PäPsy) wurden gezählt:
m Lern- u. Leistungsstörungen (z.B. LRS,
Sprachstörungen, Dyskalkulie)
n erzieherische und soziale Probleme (incl.
Verhaltensauffälligkeiten)
q sonstige pädagogisch‑psychologische
Fragen
Zum Falltyp Beratung von Lehrer und Schule (BvS) wurden gezählt:
r Beratung von Schule und Lehrern
Zum Falltyp Beratung bei Migrationshintergrund (Aus) wurden gezählt:
s besondere Probleme ausländischer Schüler
Zum Falltyp Bildungsberatung (BB) bei den Berufschulen wurden gezählt:
t Ausbildungsfragen (z.B.:
Ausbildungsverträge, arbeits‑ und tarifrechtliche Fragen; Probleme mit
dem Ausbildungsbetrieb)
u Berufsgrundschuljahr/BVJ/Jungarbeiterklassen
v berufliche Weiterbildung (Kurse und
Fachschulen)
w sonstige Fragen der beruflichen Bildung
x schulische Weiterbildung (z.B. BOS, FOS)
Hier wird deutlich, dass die Schullaufbahnberatung dort
einen hohen Stellenwert hat, wo das Schulsystem nach den verschiedenen
Interessen und Begabungen stark differenziert, wie an Real- und
Wirtschaftsschulen, aber noch von BOS u. FOS übertroffen (vgl. die Abbildung
unten). Einen deutlich gestiegenen Anteil haben die Beratungslehrkräfte an den
Gymnasien auf dem Feld pädagogisch-psychologischer Beratung zu leisten:
An den Pflicht-Berufsschulen erweitert sich das Feld
Schullaufbahnberatung um die dazu zählende Bildungsberatung (BB - Erklärung s.
oben). In der Summe von BB und SLB schließen sie an FOS und BOS an:
Zur Kontrolle wurde die Gliederung nach Falltypen auch
anderen Faktoren wie z.B. der Dauer der Diensttätigkeit und den
unterschiedlichen Region des Dienstortes gegenübergestellt:
Die Grafik erlaubt die näher zu untersuchende Vermutung,
dass erfahrene Beratungslehrkräfte öfter mit Fragen der Schullaufbahnberatung
konfrontiert werden. Mehr als die Hälfte der Beratungslehrkräfte ist erst seit
11 oder weniger Jahren in der Schulberatung tätig und beschäftigt sich
signifikant stärker mit Fällen aus dem Bereich der pädagogisch-psychologischen
Beratung.
Keinen Effekt zeigt die Trennung nach Beratungen in der Großstadt und
ländlichen Regionen.
SLB im Detail - Aufschlüsselung nach einzelnen Schularten, sortiert nach
der Häufigkeit bei der erstgenannten Schulart:
Hier fällt der hohe Anteil der Aufnahmeberatungen an Real- und
Wirtschaftsschulen auf, der auch mit dem schwierigen Übertrittsverfahren zusammenhängen
kann.
Die meisten Unterschiede liegen hier in den Beratungen aus dem Bereich
BB
t Ausbildungsfragen (z.B.: Ausbildungsverträge,
arbeits‑ und tarifrechtliche Fragen; Probleme mit dem Ausbildungsbetrieb)
u Berufsgrundschuljahr/BVJ/Jungarbeiterklassen
v berufliche Weiterbildung (Kurse und
Fachschulen)
w sonstige Fragen der beruflichen Bildung
x schulische Weiterbildung (z.B. BOS, FOS)
Während das Bild der Schullaufbahnberatungen an den Gymnasien sehr
„unaufgeregt“ verläuft, zeigen sich bei FOS und BOS drei große Spitzen. Bei der
Aufnahmeberatung (a), der Studienwahlvorbereitung (l) und der Beratung zum
Abschluss der Schulart (j). Man könnte im Vergleich dazu folgern, die
Beratungslehrkräfte an den Gymnasien
werden stark durch die Beratungen in der Unter- und Mittelstufe
ausgelastet.
5.
Schullaufbahnberatung durch Schulpsycholog(inn)en
Entgegen ersten Vermutungen Außenstehender ist, wie die
Daten aus Abb. 3 zeigen, Schullaufbahnberatung vor allem für die Schulpsychologen außerhalb der zentralen
Schulberatungsstelle sehr wichtig. Einerseits münden oft zunächst als
pädagogisch-psychologische Probleme beginnende Einzelberatungen bei einer
differenzierten Schullaufbahnberatung, da z.B. dringend eine stärkere oder
schwächere Herausforderung des Kindes
erwogen werden muss. Anderseits gehen Schullaufbahnberatungen Hand in Hand mit
pädagogisch-psychologischen Diagnosen und Hilfen, die der Schulpsychologe
aufgrund seiner dafür umfassenden Ausbildung leistet. Diese Bedeutung der
Schullaufbahnberatung erfordert auch eine einschlägige Fortbildung der
Schulpsychologen, da das gerade an den zentralen Stellen sehr günstige
gleichzeitige Angebot Schulpsychologe und Beratungslehrkraft eher selten
anzutreffen ist.
Die Erhebung des ISB vom Nov. 2002 an die Schulpsychologen in Bayern erfragte
nur „Fallzahlen aus dem letzten Schuljahr zu aktuellen Themen“ z.B. zur Legasthenie und zu ADS-Störung, so
dass zur Schullaufbahnberatung leider keine neuen Erkenntnisse vorliegen.
6.
Pädagogische Abwägungen bei der Schullaufbahnberatung
Die besondere fachliche Kompetenz der Beratungsfachkraft zeigt sich oft in den Abwägungen, die nicht den Ratsuchenden vorgetragen, sondern sich vor und während einer Beratung im „Kopf“ des Beraters abspielen. Wenn ich z. B. bedenke (und mir erarbeitet habe), dass es an den 68 Wirtschaftsschulen nur zwei Internate gibt und auch im Einzugsgebiet eine solche Schule fehlt, werde ich Ratsuchenden eine solche Laufbahn, auch wenn sie zur Begabung und Interesse des Kindes passen könnte, kaum ins Gespräch bringen. Das ist ein äußerliches Beispiel. Meist muss mehr bedacht werden, z.B. vom Kind her die familiäre Perspektive, die Vorkenntnisse und Belastbarkeit, von der Schule her die Anforderungen, das Profil, die Zusatzangebote. Nur ein Teil dieser Abwägungen wird dann Gegenstand des gemeinsamen Beratungsgesprächs zur Schullaufbahnberatung.