Vorwort

 

Zum ersten Mal legen die Leiter der neun staatlichen Schulberatungsstellen ihren Tätigkeitsbericht nicht einzeln nach einem mehr oder weniger festen Schema vor, sondern mit Genehmigung des Staatsministeriums als gemeinsame Darstellung bestimmter Tätigkeitsschwerpunkte der Schulberatung in Bayern.

Dies bedeutet in der einen oder anderen Hinsicht wohl einen Verzicht – so wird beispielsweise die regional unterschiedliche Inanspruchnahme der Schulberatung nicht mehr so augenfällig wie bei der tabellarischen Aufstellung der jeweiligen Stellen, werden Unterschiede im Tätigkeitsprofil nicht mehr so manifest wie in den Jahren bisher.

Der Gewinn des neuen Verfahrens schien uns freilich diese Einbuße wettzumachen; bietet es doch die Chance, die Rolle der Schulberatung in einem sich weiterentwickelnden Schulwesen sichtbar zu machen und nicht allein die Quantität, sondern auch die Qualität der geleisteten Arbeit aufscheinen zu lassen.

Die Qualität der bayerischen Schulberatung kommt nicht von ungefähr; sie ist zum einen begründet in ihrem besonderen Auftrag, der in dem Dreiklang aus Schullaufbahnberatung, pädagogisch-psychologischer Beratung und der Beratung von Schule und Lehrkräften besteht. Damit wird dieser Dienst sowohl gegen die Gefahr, bloße Auskunftei zu sein, ebenso wirksam geschützt wie gegen die Tendenz, das Angebot außerschulischer Beratungsstellen lediglich im Schulsystem zu spiegeln.

Die Qualität der bayerischen Schulberatung wurzelt auch in den erheblichen Anstrengungen des Staatsministeriums und der Akademie in Dillingen um eine professionelle Ausbildung der Beratungslehrkräfte. Seit nunmehr zwanzig Jahren schließt jährlich eine beträchtliche Anzahl von Lehrkräften aller Schularten das Erweiterungsstudium für die Qualifikation als Beratungslehrkraft mit der Staatsprüfung ab. Trotzdem war es bisher aus Kapazitätsgründen noch nicht möglich, jeder in der Beratung eingesetzten Lehrkraft die entsprechende Ausbildung zukommen zu lassen. Mit Sorge sehen die Leiter der staatlichen Schulberatungsstellen auch den unmittelbar bevorstehenden hohen Ersatzbedarf für ausgebildete Berater, die aus dem Dienst ausscheiden.

Selbstverständlich war es unmöglich, auf den folgenden Seiten alle Facetten der Arbeit in den Schulberatungsstellen zu berücksichtigen. Zusätzliche Informationen über Angebote und Leistungen dieses Beratungsdienstes können jedoch leicht von den Internet-Seiten der bayerischen Schulberatung (http://www.schulberatung.bayern.de) abgerufen werden.

Möge dieser Bericht dazu beitragen, die Verankerung der Schulberatung im bayerischen Schulwesen zu sichern und zu fördern.

 

Regensburg, den 21. März 2003

Für die neun bayerischen Schulberatungsstellen:

Helmut Jüngling